Glocke

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Mittwoch, 29. Juli 2015

EBM - Erzgebirgs-Bike-Marathon

Schon lang ersehnt, war es dann am ersten August Wochenende soweit, EBM, Ezgebirgs-Bike-Marathon in Seiffen. Gleichzeitig Finale der Marathon Man Europe Serie. In ganz Seiffen herrscht an diesem Wochenende irgendwie Ausnahmezustand, gerade das macht diese Veranstaltung wohl so einzigartig. Der EBM zählt sowieso zu meinen Lieblingsrennen hier in unserer Ecke. Macht einfach Laune. Auch die vielen Infos und News in den Mails die der Veranstalter im Vorfeld verbreitet suchen seines Gleichen. 
Genau aus diesem Grund entschieden wir uns ziemlich spontan schon am Samstag Mittag mal ins Spielzeugdorf zu düsen. Obwohl düsen aufgrund der Verkehrslage wohl sehr übertrieben ist. Aber auch hier glänzt Albrecht Dietzes Team mit Infos über nicht ausgeschilderte Umleitungen und Schleichwege. Stark! Weiterer Vorteil der Samstagstour ist das ich weiß wie lang die Fahrt ungefähr dauert. 1h30min. Was für ein Krampf. Aber egal, wir schaffen es grade so pünktlich zur Seiffen-Tour, welche von meiner Frau waghalsig unter die Stollen genommen wird. 

    Mit Frau L. aus G. auf Tour :-)

Die Mädels sind also versorgt, ich hole in aller Ruhe meine Startnummer, checke die Händlermeile ab und schwinge mich aufs Rad. Schließlich soll es einiges Neues auf der EBM Runde geben. Weils soviel Spaß macht und ich in den letzten beiden Jahren noch die Abfahrt in den Seiffner Grund gelaufen bin, geht's direkt dahin und fahrend runter. Ich frage mich wo da bis jetzt immer das Problem war. Und weils wirklich Spaß macht renne ich noch zweimal rauf um wieder runter zu fahren. Nebenbei treffe ich hier noch auf Herrn Lesewitz von der 'Bike', Legende. Gut gelaunt fahre ich nun den zweiten Teil der Runde ab. Soviel neu ist allerdings nicht, eine Wiesenabfahrt mit knackigem Gegenanstieg und das war's an Neuerungen. Getreu dem Motto, Never touch a running system. Gut so!
Wieder im Zielbereich treffe ich auf viele bekannte, unter anderem auch MME Reporter Steffen Hercher. Unsere Ziele für Sonntag sind identisch, Platz 100 oder besser um die begehrte Ahead-Kappe zu ergattern. Für Hobby-Piloten schon ne Hausnummer. Die üblichen Tiefstapeleien fehlen natürlich auch nicht, irgendwie hat keiner mit dem ich gesprochen habe in den letzten Wochen auch nur einen Meter Fahrrad fahren können. Die Form ist eigentlich nicht da und zur Zeit würde es eher für einen Marathon im Festzelt reichen. Die Idee an sich ist gar nicht schlecht, vielleicht nächstes Jahr :-).
Die Mädels trudeln auch wieder ein, es geht nochmal zu den Verkaufsständen, Augen zu - Karte durch,  und ab nach Hause.

Sonntag, 5 Uhr morgens, aufstehen. Nach auswerten der Fahrzeit wurde der Start der Zwönitzer Reisegruppe auf 6.15 Uhr vorverlegt. Zu spät wiedermal, zumal es auch erst 6.30 losgeht. Mit an Board diesmal wieder Jürg 'Bamel' Vorberg, Micha L., (beide 70km), Falk S., (Megafon-Mann), meine Mutter (40km) und ich über die volle Distanz.
Unter Nichteinhaltung mancher Verkehrsregeln kommen wir kurz vor acht in Seiffen an. Kurzer Stopp nochmal am Seiffner Grund, hier wird manchen schon schlecht.
Die Parkplatzsuche gestaltet sich noch recht einfach, auf dem Supermarkt Parkplatz ist noch einiges frei. Nun schnell zur Anmeldung, die restlichen Startnummern holen, hier klemmts schon arg, die Schlange steht aus der Turnhalle raus bis auf die Straße. Ein Glück hab ich meine schon und kann vor der Halle smalltalken. Nachdem nun alle ihre Nummern haben werden die Bikes fertig gemacht, etwas warmfahren und ab in den Startblock. Dieses Jahr immerhin schon im Block 1.

    Einiges hinter uns am Start.


 Pünktlich um 9 geht's dann erstmal neutralisiert los und es gilt das gesamte Starterfeld erstmal um eine 180grad Kurve zu bringen. Hier erweist sich der längere äußere Weg als der bessere, da auf einmal nach der Kehre Bekannte Gesichter aus Block 2 vor uns sind. Diese Schlawiner!
Immer noch neutral geht's den/die Alp de Wettin runter und auf die Hauptstraße, wo es dann auch zur Sache geht. Einige scheinen zu denken das das Ziel bereits oben an der Kirche ist. Egal, ich häng mich dran und so geht's ziemlich zügig den Asphaltberg hoch, die lange Abfahrt runter und zum erstem Mal Alp de Wettin hinauf. Super Stimmung hier, fast wie bei der Tour.

    Alp de Wettin im Peloton

Weiter nun in die erste holprige Rundenhälfte die aufgrund der hohen Verkehrsdichte nicht allzu flüssig zu fahren ist. In irgendeinem kurzen Anstieg überhole ich den Pommesbotschafter Steffen, der mir doch rät auf der Überholspur nicht zu parken. Ich beherzige das und sehe ihn erst im Ziel wieder. In der Abfahrt zum Seiffner Grund kann ich mit neu erlangten downhillkünsten glänzen und biege als einziger unserer ca 7 Mann starken Gruppe in die Sektion 'fahren' ein. Was für ein Zeitgewinn! An der Verpflegung im vorbeifahren ne neue Flasche geangelt, und den ersten Treffer beim Gel-drop gemacht. Ziemlich flott geht's den Asphalt Weg hoch, ob das klug ist bei Kurzrundlern dran zu bleiben wird sich zeigen. Aber bummeln darf ich auch nicht, P100 ist das klar erklärte Ziel. Also auch genauso schnell den neuen Wiesenweg runter, und langen Anstieg hoch zum neuen Streckenabschnitt. Dieser wartet mit einer kurzen Wiesenabfahrt und knackigem Gegenanstieg auf die Racer. Nun folgt das Stück was ich am wenigsten mag, die lange Waldgerade, an der Crossstrecke vorbei hoch zum Skihang.
Nun noch die holprige Abfahrt runter, dann den 'Männerweg' wählen, wo ich bis auf ein kurzes OOOOOHHHHAAA ganz gut runterkomme, und ab auf die Straße und Alp de Wettin zum zweiten Mal rauf. Beim Rundendurchlauf schaue ich auf die Uhrzeit, 10:52 Uhr. Das sieht gut aus! Ich rechne grob die Zeit hoch und nehme mir vor 12:30 Uhr wieder hier zu sein. 

Der erste Teil von Runde 2 ist nun wesentlicher besser zu fahren, macht richtig Spaß! Es rumpelt und knallt zwar ordentlich am Arbeitsgerät aber dafür ist es ja gebaut. 

    Freier Fall im Seiffner Grund

Die zweite Rundenhälfte verläuft unspektakulär aber doch noch recht flüssig. Lediglich im neuen kurzen Steilanstieg zwickts mal ein wenig in den Beinen. Da es hier aber einige Kurzstrecken Fahrer zu überholen gibt wird straff nach oben getreten. Kurz drauf steht die Überrundung meiner Mom an, sie ist scheinbar im Tour-Modus und zwei weitere Punkte beim Gel-Drop. Rundendurchlauf Nummer zwei und die Uhr zeigt 12:27. Läuft wie gewünscht.
Jetzt nochmal ca die selbe Rundenzeit fahren und die 'Mission Kappe' sollte gelingen.
In Runde 3 starte ich erstmal allein, kann aber auf zwei Fahrer vor mir aufschließen. Das geht ne ganze Weile gut bis mir aber die Beine so langsam schlapp machen. Im Anstieg vorm Seiffner Grund muss ich die beiden ziehen lassen, nix geht mehr. Ich holpere die Abfahrt runter, Kralle ne neue Flasche im Grund. Hier kommt mir zufällig Sportfreund Tobias W. entgegen, der auf zwei Runden unterwegs ist und nur noch die Alp rauf muss. Hat der's gut! Nun ja, ich Punkte erneut beim Gel-Drop und hoffe auf neue Kräfte. Irgendwie komme ich ganz gut rum, die Motivation kommt aber denke ich vom überholen der im Hinteren Feld der 2 Runden fahrenden Fahrer. 

    Letzte Runde - Letzte Rille

Ich lande Heil auf der Talstraße, noch einmal die Alp hinauf und fertig. Um 14.18Uhr!!! Das bedeutet am Ende Platz 83 in der Gesamtwertung.
Mission complete. 

    Beim vierten mal Alp de Wettin hoch zwickts schon etwas.

    Finish!!!
 
Rest der Zwönitzer Sportgruppe ist längst im Ziel, das hat den Vorteil das direkt ein kühles Blondes gereicht bekomme, so muss das sein! 
Muttern fährt fast zeitgleich mit Peter Hermann und Sebastian Stark ins Ziel, mit dem Unterschied das die schon 3 Runden weg haben :-), und wird 4. bei den ganz alten Weibern.

Alles in allem war der EBM mal wieder eine super Veranstaltung, die Strecke top und einfach alles toll.
Weiter geht's dann zur 4HT, und vorher noch der Vogtland-Rad-Marathon.

Bis die Tage.



Dienstag, 14. Juli 2015

Salzkammergut Trophy 2015

Mitte Juli, ne Art von Hochsommer im Freien, und der 4. Lauf zur MME Serie steht an. Salzkammergut Trophy in Bad Goisern, Österreich. Weils in den Bergen so schön ist, wird gleich ein Kurzurlaub draus gemacht und somit erfolgt die Anreise schon am Donnerstag. 
Die Zwönitzer Reisegruppe gestaltet sich wie folgt: Jürg Vorberg, im folgenden nur noch 'Bamel' genannt, Falk Schuster, Michael Loebert und ich, Glocke. Soweit zu den aktiven. Noch dabei meine Frau als Betreuerin für uns 4 verrückte und Maskottchen Kurt.

    Der Kurt.

Die Fahrt nach Bad Goisern verläuft unproblematisch, Sollzeit laut Navi wird eingehalten, keine Pannen oder Strafen, und so erreichen wir das Ziel gegen 14 Uhr.
Unser Hotel befindet sich etwas außerhalb von Bad Goisern in Gosau. Da ist's etwas ruhiger. Und die Strecke führt auch direkt dran vorbei.
Also erstmal Einchecken, die Busse ausräumen und das Leben genießen, es gibt ein zwei Bierchen, anschließend nen Saunagang, Essen, Bierchen...einfach herrlich. 
Freitag geht's dann schon etwas ernster zu, schließlich sind wir zum radeln hier und das nicht zu knapp. Für Falk, Micha und mich stehen am Samstag 211km inkl. 7000hm an(A-Strecke), Bamel begnügt sich mit 120km und immerhin noch 3800hm(B-Strecke). Es gibt noch 5 weitere Strecken, Infos satt dazu gibt's im www unter Salzkammergut-trophy.at

Beim anlegen der Radkleidung merke ich das ich meinen Pulsgurt vergessen habe. Ärgerlich aber nicht zu ändern.
Somit geht's nach ausgiebigem Frühstück per Bus erstmal nach Hallstatt, um dann mit den Bikes dann von dort aus nach Bad Goisern zum Bikecheck zu fahren. Dieser ist für Teilnehmer der A Strecke Pflicht, und macht auch Sinn. Beim ausladen der Räder merke ich das ich meinen Fahrradtacho vergessen habe. Der ist noch am Rennrad dran. Das macht den Ärger über den vergessenen Pulsgurt etwas weg, denn der hätte mir ohne Tacho eh nix genutzt. Jedenfalls könnte das Wetter nicht besser sein, und so geht's ganz entspannt los. Ohne irgendwelche Puls oder Km oder Km/h oder Hm Werte am Bike. Und vorallem ohne nerviges gepiepse.

    Blick auf den Salzberg.
    Richtung Bad Goisern.

In Bad Goisern angekommen treffen wir unter tausenden gleich den nächsten Zwönitzer, Dietmar Leistner, für viele kein Unbekannter. Er nimmt die D Strecke in Angriff. Als nächstes läuft mir direkt MME Reporter Steffen über die Füße, die Stimmung ist riesig. Zuletzt gesehen hatten wir uns in Klatovy, beim Malevil leider nicht. Es wird gefachsimpelt, tiefgestapelt und gelacht. Beim Bikecheck waren wir allerdings immer noch nicht.

    Steffen und ich. (V.r.n.l.)

Nachdem nun wirklich alle begrüßt waren Rollen zur besagten Kontrolle, es bestehen alle Bikes auf Anhieb, selbst ein 20 Jahre altes Specialized, nur mein Hobel fällt beim Bike TÜV durch. Bremsbeläge hinten müssten erneuert werden. Ein Glück hab ich da welche in meiner Werkzeugkiste, die ich zum Glück nicht vergessen habe. Die dadurch notwendige Nachuntersuchung wirft das Nachmittagsprogramm etwas durcheinander, die Gondelfahrt zur Zwieselalm entfällt für mich. Sehr ärgerlich.
Ich behebe den Schaden, werde erneut vorstellig, bekomme TÜV und hole mir mit dem Protokoll meine Startunterlagen. So geht's mit etlichen Tüten voller Werbung zurück ins Hotel und ich bereite das Einsatzgerät soweit vor das es morgen keine zeitlichen Probleme gibt. 

    Hier mal die Übersicht, es gilt dem ABC nach ins Ziel zu fahren..

   
    Höhenprofil Teil 1
    Höhenprofil Teil 2

Samstag früh klingelt um 3Uhr nachts der Wecker, ich habe nicht sonderlich gut geschlafen, aufstehen muss ich trotzdem. Kurzer Blick aus dem Fenster und in die Wetter-App, kurze Kleidung reicht für heute. Anziehen, frühstücken, auf die Kameraden warten und so gegen 4.15 Uhr fahren wir endlich Richtung Start. Meiner Meinung nach zu spät. 
In Bad Goisern angekommen bewahrheitet sich meine Meinung, wir Reihen uns im letzten Drittel am Start ein. Bei 650 Startern ist das nicht unbedingt von Vorteil, obwohl man meinen müsste das sich der  Spaßfahrer-Anteil bei so einer Strecke in Grenzen halten sollte und das Feld doch talentiert am Lenker ist. Stimmt nur teilweise.

Punkt 05.00 Uhr. Es dämmert gerade, das Panorama ist grandios und dann knallt die Pistole und es geht los. Für die die vorne stehen. Es dauert eine halbe Ewigkeit bis auch wir losrollen. Es geht kurz flach dahin und dann direkt in den ersten langen Anstieg, immerhin 800hm am Stück. Zwischendrin wird der Weg mal zum Pfad und es kommt wie es kommen musste, einigen geht hier schon das Talent aus und schon ist schieben angesagt. Einige fahren komische Wege mitten durch die Bäume, machen aber nichts gut dadurch. Eher in die andere Richtung. Das Feld zieht sich total auseinander und wir haben hier auf die Spitze bestimmt schon 30 min Rückstand. Schätze ich. Nicht das das interessant für uns wäre, nur mal so am Rande. Irgendwann wird dann auch wieder getreten, und zwar ganz solide bis nach oben. Die Aussicht ist einfach nur der Hammer!

    Falk noch hinter mir
    Eine Gaudi hier zu fahren

Die folgende Abfahrt ist recht unspektakulär, und der Anstieg zur Hütteneckalm, Punkt C, ebenso. Zwischendrin am ersten Verpflegungszelt gibt sich ein Bild was mich richtig schmunzeln lässt, am Bananenstand stehen, Micha L, MME Steffen und auch Nico F. vom Team Pulsschlag. Alles Ossis! Hier werden nun natürlich dumme Sprüche verteilt und die Ossis, inkl. Falk und mir ziehen zusammen weiter. 
Die Abfahrt zur Ewigen Wand ist etwas rutschig, aber kein Thema. Durch die Ewige Wand stellen sich die Haare doch etwas auf, schaut man nach links runter. Da geht's einfach ins nix!

    Hinter mir 'Pommesbude' Steffen :-)

Die Sonne geht nun auch langsam auf, es wird immer wärmer. Die Uhr zeigt gerade mal kurz vor 7. 
Recht flott geht's nun bis ins Tal runter nach Lauffen und zur riesigen Verpflegung nach Weissenbach. Hier kommen wir insgesamt drei mal vorbei. Ein guter Platz also um einen Betreuer zu platzieren, allerdings noch nicht jetzt, meine Frau darf noch in Ruhe frühstücken.

    Treppenabfahrt in Lauffen

Flaschen füllen brauch ich hier noch nicht, allerdings gibt's jetzt doch mal ne Banane. Es folgt das Flachstück zurück nach Goisern, Steffen macht hier mächtig Druck. Vielleicht hatte er ein Jagdwurst-Schnittchen in Weissenbach. Es folgt nun der der nächste Anstieg, der zur Hälfte auf gleicher Strecke verläuft wie der erste. Hier wartet Bamel auf uns und gibt Micha seine Sonnenbrille, die hatte er nämlich heut morgen im Hotel vergessen. Wir nutzen den kurzen stop und tauschen Infos aus, unter anderem erfahren wir das der Rückstand zur Spitze nun fast ne Stunde beträgt. Nach 40km! Bamel schwärmt "wie die Jungs da vorne nauf knallen" und wir machen motiviert weiter. Wir passieren hier TBR Fahrer Norman J., flachsen kurz, wünschen ihm weiterhin viel Erfolg.
So geht's runter und rauf weiter Richtung Punkt J, hier erwartet uns zum ersten Mal unser eigener Service. Es gibt frische Getränke, Sonnencreme und auch sonst alles was so in den Bus passt.

    
    An der Hagan Lodge 

Es folgt nun eine lange schnelle Abfahrt, die doch den ein oder anderen Oho-Moment bereit hält, leichte Kurven die immer enger werden und der steile Abhang dahinter sind schon spannend. Wir kommen alle heil runter und bekommen auch noch paar tolle Bilder!


    Voller Einsatz :-)

Nach langer Abfahrt folgt, logisch langer Aufstieg. Vorher gibt's noch ne Banane und paar Lebkuchen, und auf meine Frage hin ob es denn schon 'Zipfer Radler' gibt (sollte es laut Ausschreibung) meinte die nette Frau nur: "In ner halben Stunde wird angezapft!" So lange können wir nicht warten. Schade.
Den Aufstieg zur Tauernkreuzung schaffen wir ohne Probleme, und wir erreichen zügig zum zweiten Mal die Ossi-Bananen-Labestation. Hier stoppe ich etwas länger, da sich bei mir der kleine Hunger meldet. Immerhin ist nun schon fast 10 Uhr. Steffen zieht hier schnell weiter, leider können wir das ganze Rennen lang nicht mehr zu ihm aufschließen. Jetzt wird nochmal eine extra Schleife nach Bad Ischl gedreht um ca 20 km später zum 3 dritten Mal an der Ossi Verpflegung zu stoppen. Zu Beginn der extra Runde kommt uns TBR Fahrer Pitt G. entgegen, er hat die extra Schleife schon hinter sich gebracht. Saustarke Leistung von ihm an diesem Tag, er fährt auf Platz 33!!! in der Gesamtwertung. Ich  bitte Micha sich die Uhrzeit an diesem Punkt zu merken, so das wir einen Anhaltspunkt haben wie sehr wir trödeln.
Der folgende downhill hats echt in sich, was die Fangzäune am Abhang des Trails bestätigen. Es ist rutschig, Steine, steil isses, rechts der Abhang geht ins bodenlose, die Aussicht ein Traum! Mehr schlecht als recht kommen wir unten an, allerdings verlieren Micha und ich im folgenden Anstieg Falk. Der Anstieg ist im gesamten fast 20 km lang, Micha fährt mir zunächst Weg, aber ab der Hälfte läufts bei mir spürbar besser und ich kann wieder zu ihm aufschließen. An der Labestation wo uns Pitt entgegen kam fehlt uns ne anderthalbe Stunde. Egal. Ankommen ist das Ziel. So geht's zum zweiten Mal auf die Hütteneckalm, Punkt M, zum zweiten Mal in die Abfahrt zur ewigen Wand, runter nach Lauffen und zum zweiten Mal zur Verpflegung nach Weissenbach. Punkt O.

    Die ewige Wand
    Runter nach Lauffen
    Stau

Hier in Weissenbach warten Frauchen und Kurt auf uns, allerdings finden wir uns erst gar nicht. Kurzes Telefonat und die Sache läuft. Micha und ich ziehen weiter, allerdings läufts bei ihm nicht mehr so richtig und ich fahre ihm weg. Bei mir läufts dafür richtig gut, und die extra Runde in Weissenbach ist schnell abgespult. Hier kommen nun immer mehr Kurzstreckenfahrer dazu, und es ist eine Freude die alle zu überholen. Ich bekomme einen richtigen Schub, als mich plötzlich, ich glaubte meinen Augen nicht, eine scheinbar verrückter mit einem Einrad überholt! Ich drehe mich nach hinten um und frage den Fahrer hinter mir ob er auch gerade von einem Einrad überholt wurde. Er bejaht dies, alles in Ordnung. In einer Flachpassage später hole ich den Artisten wieder ein, spreche ihm meine Anerkennung aus. Er bedankt sich lachend. 
Die Abfahrt von Punkt Q nach R ist in der ersten Hälfte richtig schnell auf Asphalt, um dann in einen Trail der sich dann in einen verblockten Trial wandelt zu enden. Hier sind meine Künste am Ende, die drei Sanis stehen sicherlich auch nicht umsonst hier. Runter vom Rad und klettern. Nach unten! Ich bin völlig genervt von solchem Gelände. Schreie böse Sachen in den Wald. Ich will aber auch schnell runter. Irgendwie finde ich nen Kompromiss und lande wieder in Weissenbach. 

    Freundlicher Gruß im Richtung Frau und Kamera 

Gut gestärkt geht's nun in das lange Flachstück um den Hallstätter See in Richtung Salzberg. Zuerst ziemlich flott in ner Gruppe von Kurzradlern, leider biegen die in Bad Goisern ins Ziel ab und so muss ich als Einzelkämpfer fast um den kompletten See rum. Sehr ärgerlich. An der Labestation 'Strandbad Obertraun' stopfe ich mich nochmal richtig voll in weißer Voraussicht was da gleich kommt. 
Mittlerweile sind 150km gefahren, merke ich auch langsam, und dann türmt sich dieses Ungetüm plötzlich vor mir auf. Salzberg Hallstatt. Eigentlich ist das kein Berg sondern mehr eine Mauer. Und als ob das nicht schon reicht springt mir genau in der Anfahrt beim runterschalten die Kette vorn runter und verklemmt sich natürlich. Nix dreht mehr. Absteigen. Ich fummle das irgendwie wieder raus, und finde sogar einen Platz wo ich wieder losfahren bzw. losklettern kann. Ich fahre die Kehren schön ruhig hinauf, allerdings läuft der Schweiß hier heftig. Ich überhole etliche schiebende Radler die alle freundlich Platz machen. Dies geht so weiter bis kurz nach Kehre 11, gesamt sind's nur 12, weil da vor mir einer absteigt, den Weg blockiert und aus der Traum von der Fahrt nach oben. An losfahren ist hier nicht zu denken. Naja, immerhin weiter als im Vorjahr, da war wegen hohem Verkehrsaufkommen schon in Kehre 4 Schluss.

    Hier fährts noch

    Hier nicht mehr. Los geht das ganze im Ort am rechten Bildrand. Schinderei.

An der Bergstation am Salzberg wird's kurz wieder fahrbar bis zu dem Punkt wo der Moderator steht, und sich die Straße mit knapp 30% gen Himmel reckt. Ich krieg den Bock kaum hochgeschoben! Geteiltes Leid ist bekanntlich nur halb so schlimm, und so kommen ich und ein paar Mitstreiter irgendwann oben an. Kurze Abfahrt und dann in den letzten richtig langen Anstieg zur Roßalm hinauf. 
Jetzt heißt es nochmal Rhythmus finden und einfach nur hoch kurbeln. Ich finde recht schnell nen guten tritt und überhole alles was so vor mir rumgurkt. Nach nicht enden wollenden gekurbel kommt endlich das Banner mit der Aufschrift 'höchster Streckenpunkt' in Sicht, eigentlich hat man es hier ja fast schon geschafft. Da ich aus dem Vorjahr weiß was noch so vor mir liegt, und nach mehrmaligem erkundigen nach der aktuellen Uhrzeit ist eigentlich klar das ich es ins Ziel schaffe. Innerhalb der Zeitlimits. Die Roßalm passiere ich um 17.15 Uhr. 
Es folgt nun die lange Abfahrt in Richtung Gosausee, Zeit zu entspannen und die Natur zu genießen. Plötzlich bimmelts überall, eine Herde glücklicher Kühe zieht mitten durch den Wald. Ein tiptop Postkartenmotiv. 
Den Gosausee lasse ich links liegen und freue mich schon auf den letzten langen Anstieg, noch einmal 400hm am Stück und dann ist's aber wirklich ausgestanden.

    Vorbei am Gosausee.

Bevor es in den letzen Berg geht gibt's nochmal etwas Obst, und Cola, und dann geht's auch schon hoch. Es rollt richtig gut, ich fahre noch an einigen vorbei. Unter anderem an einem Tandem. Die zwei sind auf der B Strecke unterwegs. Verrückt. Wir quatschen kurz, ich zolle Respekt und fahre davon. Oben angelangt schreie ich vor Freude irgendwas in den Österreichischen Himmel und heize die Abfahrt runter. Als nächstes steht die Passage vor unserem Hotel an, hier sollte irgendwo meine Frau warten. Tut sie auch, mit Fotoapparat bewaffnet und so übe ich schon Finish-Posen. Das Zeitlimit von 20.15 Uhr bei km 190 vor unserem Hotel unterbiete ich um eine Stunde und 15 min. Hier steht jetzt fest, wenn's Radel hält und ich keinen scheiß mehr baue schaff ich es! Und zwar locker!

    Erleichterung.

Die letzen 20 km Richtung Ziel laufen wie von selbst, es gibt noch mal einen kurzen Anstieg den ich im Wiegtritt durchdrücke, eine holprige Abfahrt, ein paar km Asphalt. Ca 2 km vorm Ziel kommen nun die ersten kleinen Tropfen von oben, merke ich gar nicht, will ich gar nicht merken. 
Ich biege auf die Zielgerade ein, noch ein Kilometer, der Zielbogen kommt in Sicht, der Moderator kündigt mich an, ich reiße die Arme hoch, Schreie vor Freude!!!!!! 
Die A-Strecke ist geschafft. In 14.55.56h. Platz 284. Was für ein Erlebnis. Was für eine Quälerei. Was für Gefühle im Ziel. 

    Überglücklich im Ziel

Der leichte Regen entwickelt sich nun in ein richtig heftiges Gewitter, worauf hin das Zielfoto Zelt abgebaut wird und ich kein Bild mit den Mädels bekomme. Ärgerlich. 
Nach 15.18h kommt Micha, nach 15.36h kommt Falk ins Ziel. Beide völlig durchnässt von dem jetzt richtig heftigem Regen. Alle Zwönitzer Sturz und pannenfrei im Ziel. Was für ein grandioser Samstag in Österreich.

Fazit. 
Wer sich mal richtig quälen will kommt hier dran nicht vorbei, wer sich nur etwas quälen will nimmt eine  kürzere Strecke. Das Rennen ist super organisiert, es fehlt an gar nix. Beschilderung ist top, das Publikum am Rande feiert die Radfahrer regelrecht. 

Gewonnen hat übrigens ein deutscher, in 9h50min. Wahnsinn. 

    Endlich im schwarzen T Shirt.

Bis die Tage.